Sonntag, der 3.11. 3028
Landungsschiff 'H�llenfeuer'
Nadir-Sprungpunkt XXXXXX (entry erased by LHC)
Bericht Nr. 212/311b
Das Warten macht mich ganz verrückt. Unser Sprungschiff, mit dem die
'Höllenfeuer' aus dem Marik-Raum zurückspringen sollte, hatte vor 12 Tagen eine
Fehlfunktion der Solarsegeleinholautomatik. Dar Kapitän meinte, er würde das
Schiff wohl in zwei Wochen wieder flott haben. Eigentlich war Heimaturlaub für
das zweite Bataillon eingeplant, nachdem wir den Rest der 30. Lyranischen Garde
bei ihrem Vorstoß auf XXXXXX (entry erased by LHC) herausgehauen hatten,
und jeder wollte so schnell wie möglich zurück nach Icar. Sechs Stunden nach der
Hiobsbotschaft bat der Kapitän um die Anwesenheit der Senioroffiziere auf der
Brücke. Ein Sprungschiff der Scout-Klasse war soeben ins System gesprungen und
hatte über eine sichere Verbindung neue Befehle für unser 2. Bataillon geschickt: Dem
LNC war zu Ohren gekommen, daß die Ligisten ein völlig neues Leitsystem für
LSRs auf dem einzigen Planeten dieses Systems erprobten. Wir sollten landen, das
Testgerät sichern und so schnell wie möglich wieder verschwinden. 60 Minuten
später koppelte die 'Höllenfeuer' ab. Hauptmann Raschke befahl den Abwurf
einiger Lanzen aus niedrigem Orbit, dann wurden die anderen kombinierten
Einheiten abgesetzt. In der Nähe eines riesigen Feuchtgebietes spürte unser
Drillson die gegnerische Einheit auf. Unser Ostsol und Ostroc blieben als schwere
Deckung zurück, da sie das Sumpfgelände nicht überqueren konnten, der
Firestarter versuchte eine Umgehung. Der Drillson raste über die Wasserflächen,
während ich durch mehrere Sprünge meines Griffin schnell auf Gefechtsweite
heran war. Der Drillson bestätigte die Sichtung eines LSR-Carriers, eines Orion,
eines Hunchback, einer Wasp, eines Quickdraws und einer Wolverine. Die letzeren
kamen auf mich zu und versuchten, mich zwischen sich einzuklemmen, ich konnte
sie jedoch durch ungezieltes Feuer zurücktreiben. Als der Quickdraw sich
zurückzog, verließ wohl auch die Wolverine der Mut, und ich konnte mich bis auf
knapp zweihundert Meter an den Panzer heranarbeiten. Die gesamte gegnerische
Einheit verschanzte sich daraufhin in einem Talkessel. Der Drillson versuchte den
Gegner auszumanövrieren, doch durch die geschickte Überlappung der
Schußfelder gelang ihm kein klarer Schuß auf die Wasp, die von einem
Höhenkamm aus unsere Positionen weitergab. Sobald ich nämlich in den
Sichtbereich der Wasp geriet, feuerte die gesamte gegnerische Einheit indirekt auf
mich. Und hier bestätigte sich auch die Vermutung des LNC: In Fällen, in denen
gegnerischen Maschinen noch nicht einmal eine Ortung meines Griffin bekommen
hätten, erreichte der LSR-Carrier eine Zielerfassung und feuerte mit seinen LSRs
auf meine Position. Die Raketen trafen unglaublich gebündelt den Schwerpunkt
meines Mechs. Über 50% aller Treffer hatte mein Computer auf dem zentralen
Torso ermittelt, wo die Panzerung nur noch hauchdünn war. Die nächste Salve
zerfetzte den Rest Panzerung, beschädigte die Reaktorabschirmung und warf mein
Gyroskop aus der Bahn. Mein Griffin ließ sich nicht mehr halten und stürzte. Der
Drillson versuchte, mich vor den gegnerischen Maschinen zu decken und fuhr in
die Schußbahn zwischen mir und den Ligisten. Der Versuch, meine Maschine
aufzurichten, ging fehl.
Plötzlich befahl der gegnerische Kommandeur seinen Leuten über Funk, das Feuer
einzustellen, da er eine Reaktorexplosion befürchtete und der LSR-Carrier im
Explosionsradius stand. Vosichtig zogen unsere beiden Einheiten sich vom
Schlachtfeld zurück. Zurück im Wartungskokon an Bord der 'Höllenfeuer' sah ich
erst den Zustand meines Griffin: Arme und Beine so gut wie unbeschädigt, ein
paar Kratzer in den Seitentorsi und ein riesiges Loch in der Torsomitte. Trotz der
Schäden und dem entkommenen LSR-Carrier denke ich, daß die
Sensoraufzeichnungen unserer Maschinen dem LHC genug der gewünschten Daten
liefern werden. Bericht Ende.